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Zwischen Feuer und Förderdürre: Bio aus Nordmazedonien
Wenn Feuer die Ernte frisst und Gesetze Bio-Winzer ausbremsen: Nordmazedonische Bauern kämpfen mit Brandkatastrophen, Förderkürzungen und fehlender Kontrolle – und schaffen es trotzdem, hochwertige Bio-Produkte herzustellen. Ein Blick hinter die Kulissen einer Landwirtschaft am Wendepunkt.
Ein Brand mit verheerenden Folgen
Wie schwer kann es sein, Haselnüsse, Mandeln oder Wein anzubauen und in die EU zu importieren? Gar nicht, würde man meinen, wenn man Bauer ist, sein Handwerk versteht und einen verlässlichen Abnehmer hat – wären da nicht Probleme und Hürden, wie sie unsere Partner in Nordmazedonien dieses Jahr heimgesucht haben.
Boško vor seinen verbrannten Haselnuss-Sträuchern. Foto: Jürgen Schmücking
Warum es so weit kommen konnte
Über das Gestrüpp in diesem Kanal verbreitete sich das Feuer. Foto: BioBalkan
Es half auch nichts, dass die Nelkoskis einen Streifen ihres Landes vorab von Bewuchs und Nusssträuchern befreiten, um eine Brandschneise zu schaffen. Die Bilanz: Über 1.000 Bäume fielen dem Feuer zum Opfer, die verlorenen Erträge und Kosten für die Neubepflanzung betragen hunderttausende Euro. Eine Strafanzeige wegen fahrlässiger Brandstiftung legte die lokale Staatsanwaltschaft umgehend wegen unbekannter Täterschaft zurück – damit sind unsere Partner mit der Bewältigung des Schadens auf sich allein gestellt.
Förderkürzungen statt Rückenwind
Dabei hatte das Jahr 2025 für die mazedonischen Bio-Pioniere schon nicht gut begonnen: Zunächst wurde bekannt, dass die staatlichen Subventionen für den Anbau von Haselnüssen und Mandeln, die in den letzten Jahren nur 400 Euro je Hektar betrugen, um 50 % gekürzt werden. Damit einher ging auch die automatische Reduktion des Zuschlags für Bio-Anbau, der 70 % auf die Basisförderung beträgt – während der mazedonische Staat gleichzeitig die Förderungen für andere landwirtschaftliche Erzeugnisse wie etwa Tabak erhöhte.
Ohne Kontrollstelle kein Export
Manchen Bio-Bauern ist es gelungen, eine Kontrollstelle aus dem Ausland zu beauftragen. Die Kosten für die jährlich erforderliche Prüfung und Zertifizierung haben sich dadurch aber verdoppelt. Andere wiederum konnten nicht rechtzeitig reagieren oder beschlossen, auf die Zertifizierung nach europäischem Standard zu verzichten. Für die zart keimende Bio-Landwirtschaft in Nordmazedonien sind das herbe Rückschläge. Angesichts des landwirtschaftlichen Potenzials des Landes ist dies umso bedauerlicher, als die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln etwa in Deutschland derzeit stark anzieht.
Bio-Weingarten bei Kavadarci in Nordmazedonien in der Abendsonne. Foto: BioBalkan
Ein Wein, der nicht Bio heißen darf
Vom Export ihrer großartigen Erzeugnisse können auch die wenigen Biobauern, die sich dem Anbau von Wein verschrieben haben, nur träumen: Zwar hat das Land gesetzliche Regeln für den Anbau von biologischen Weintrauben erlassen – für die Produktion von Wein hingegen fehlen die Vorschriften. Während etwa serbische Bioweine Kultstatus unter LiebhaberInnen von Naturweinen genießen, dürfen die Mazedonier zwar Bio-Wein machen – aber nicht als solchen verkaufen.
Ein Weg mit Hindernissen
Mandelbauer Kristijan kümmert sich um den Nachwuchs. Foto: Jürgen Schmücking
Mehr darüber, wie schwierig Bio-Landwirtschaft in Nordmazedonien bzw. am Balkan ist, lesen Sie hier.